Spurensuche Menschen im Krieg
SpurensucheMenschen im Krieg

Gedanken zu Trauer und Frieden

 

Große Kriege, die in deutschem Namen geführt und unendliche Trauer über viele Familien gebracht haben, liegen hinter uns. Daran ist nichts mehr zu ändern. Tragen wir diese Hypothek mit Würde, Wahrhaftigkeit und Menschlichkeit.

Unsere große Chance liegt in der Gegenwart und ganz besonders in der Zukunft. In unserem demokratischen Land, eingebettet in die Europäische Union, haben wir alle Möglichkeiten eine Zukunft in Frieden zu gestalten. Diese Union ist weit mehr als ein Wirtschaftsbündnis. Sie ist ein Garant für den Frieden in Europa und darüber hinaus eine machtvolle Plattform, um sich für den Frieden und die Menschlichkeit in der Welt einzusetzen. Nehmen wir alle diese Möglichkeit wahr.


Etwa 65 Millionen Menschen aus vielen Nationen haben in den beiden Weltkriegen ihr Leben verloren. Sie starben unter unsagbaren Qualen, allein und unter unvorstellbaren Verhältnissen auf den Kampfplätzen, in Lazaretten und in den Meeren.

Unter den Steinen und Kreuzen der Kriegsfriedhöfe, auf dem Grund der Weltmeere und in den Weiten vieler Länder liegen Menschen, die es wert sind, dass heute noch ihre Namen genannt werden und dass heute noch an sie erinnert wird.

Der Respekt vor diesen Toten fordert, dass wir uns Gedanken über ihren Tod, über Krieg und Frieden, Erinnerung und Versöhnung machen.

Eine engagierte Forscherkollegin aus Freiburg, Marlis Meckel, hat vor einiger Zeit gesagt: „Unsere Erinnerungen können wir noch nicht in den Schoß der Geschichte legen und darauf vertrauen, dass Vergangenes nicht wieder geschehen wird. Wenn wir heute zulassen, dass in unserem Land verpflichtende Erinnerung in eher unverbindliche Geschichte umgewandelt wird, machen wir den Weg frei, für die Wirksamkeit rechtsextremer Kräfte“.
 

Polarisierende,  gewaltbejahende und menschenfeindliche Kräfte in unserem demokratischen Land, aber auch in unseren europäischen Nachbarländern, lassen es nicht ratsam erscheinen, die Intensität unseres Erinnerns und unserer Wachsamkeit zu reduzieren.

Diese negativen Kräfte weben ständig an der „Das Boot ist voll“ Ideologie und verängstigen die Bewohner eines Landes. Sie lassen hilflose Menschen lieber ertrinken, als ihnen zu helfen. Wer dennoch hilft, wird von der Justiz mit Strafen bedroht.

Kriege, politische Gewalt und Menschenrechtsverletzungen entstehen, heute wie damals, in den Köpfen von radikalen Vordenkern und ihrer Gefolgschaft. Sie wachsen und nähren sich aus der Geringschätzung des Lebensrechtes von Menschen, die nicht in das politische Konzept dieser Vordenker passen. Eine auf Aggression, Ausgrenzung und Diffamierung gerichtete Propaganda sorgt dann anschließend dafür, dass diese radikalen Meinungen verbreitet werden. So wird in der Öffentlichkeit die Grundlage  zur Zustimmung zu Krieg, Gewaltakten und Menschenrechtsverletzungen gelegt.


Kriege und politische Gewalt sind immer, gleich aus welchen Gründen sie begonnen oder ausgeübt werden, ein Verstoß gegen die Gebote „Du sollst nicht töten. Du sollst nicht begehren deines Nächsten Hab und Gut“. Das sind die Grundgesetze eines menschenwürdigen Zusammenlebens, die in allen Religionen der Welt zu Hause sind und nicht zur Disposition gestellt werden können. Es ist und bleibt deshalb unsere Aufgabe, mit allem Denken und Handeln dem Frieden zu dienen.

Fordern wir mit allem demokratischen Nachdruck, dass von den Regierenden aller Länder wirklich alles unternommen wird, Kriege zu vermeiden.
Drängen wir darauf, dass von den Regierenden aller Länder alles getan wird, um die aktuellen Kriege rasch zu beenden.

Werden wir wachsam, wenn uns die Politik einreden will, dass die Lösung eines Konfliktes mit kriegerischen Mitteln alternativlos sei.

Hinterfragen wir jeden militärischen Einsatz, der uns im Gewand einer humanitären, defensiven Aktion präsentiert wird, ob er letztlich nicht doch ein offensiver Kriegseinsatz ist oder werden wird.

Verankern wir in unseren Köpfen, dass es nie einen „humanitären Krieg“ geben wird, nie den „chirurgischen Angriff“, bei dem keine unbeteiligten Menschen zu Schaden kommen. Krieg sollte nie die „ultima ratio“, die letzte Möglichkeit, zur Lösung eines Konfliktes sein, wenn man das lateinische Wort „ratio“ mit Verstand übersetzt.

Das Wichtigste in einem würdigen Menschenleben, ist der Frieden.

Ohne Frieden bleiben Menschenleben  unvollendet. Nur wo Frieden herrscht, kann es keinen Krieg geben.

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